Gender, Technik und Politik 4.0
Donna Haraway hatte schon 1985 in ihrem Cyborg-Manifest auf die Entstehung einer neuen technowissenschaftlichen Kultur, die Entwicklung eines Turbokapitalismus und auf die daraus folgenden Neuordnung der Wissens- und Geschlechterordnungen hingewiesen. Etablierte Wissenschaften reagierten nur sehr zögerlich auf diese komplexen, interdisziplinär zu fassenden Entwicklungen. In Deutschland entsteht erst in den letzten Jahren eine breite interdisziplinäre Community der Science & Technology Studies, worin der Heftschwerpunkt einen ersten Einblick gibt.
Darüber hinaus bringt die Zeitschrift Analysen und Debatten zu verschiedenen Themen. Am Beispiel der Kampagne #120db wird die Instrumentalisierung von feministischen Forderungen in rechten Diskursen herausgearbeitet, es wird ein Einblick in die Gründungsförderung und Gleichstellung an Schweizer Fachhochschulen gegeben, arbeitsrechtliche Elternschutzrechte werden aus heteronormativitätskritischer Perspektive analysiert und eine empirische Untersuchung zum Verhältnis von Männlichkeit, Feminisierung und Punitivität in pädagogischen Kontexten bildet den Abschluss des Offenen Teils.
Das Heft wird wie immer abgerundet durch vier Rezensionen zu aktuellen Publikationen der Geschlechterforschung.
Herausgeber_innen: Jutta Weber, Diana Lengersdorf
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